Dies bestätigte auch ein Urteil des BGH vom 21.04.2010 - VIII ZR 97/09. Die Richter erklärten mit dem Urteil, dass zur Dimensionierung der Wasserzähler ausschließlich der Empfehlung des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) Arbeitsblattes W 406 gefolgt werden sollte. Diese ist einfach ausgerichtet und besagt z. B. für den vorliegenden Fall, dass bei Häusern mit bis zu 30 Wohnungen (Spülkästen) ein Zähler Qn 2,5 m³/h ausreichend ist. Für den Fall, dass noch Druckspüler eingesetzt sind, beträgt die maximale Anzahl 15 Wohnungen. Einige Experten, die selber Tests durchgeführt haben sind sogar der Meinung, dass ein Zähler der Größe Qn 2,5 m³/h für bis zu 100 Wohneinheiten ausreichend sein kann.
Für den Verbraucher kommen hierdurch 2 Nachteile zustande:
- Höhere Grundgebühren. Hier langen manche Versorger richtig zu - teilweise mehrere 100 EUR Unterschied
- Zu große Wasserzähler zählen falsch !
Im Schnitt 6-7 % zu viel, bestätigt das Eichamt Düsseldorf, abhängig vom Verbrauchsverhalten kann es jedoch mehr sein. Die Zähler laufen nach - was sich vor allem bei kurzen Wasserentnahmen wie sie täglich im Haushalt stattfinden, für den Verbraucher nachteilig auswirkt. Nicht offizielle Messungen kommen sogar auf einen gezählten Mehrverbrauch von bis zu 20% bei der Entnahme von kleinen Mengen wie sie bei einer kleinen Toilettenspülung, beim kurzen Händewaschen oder für ein Glas Wasser vorkommen.
Da auch die Abwassergebühren anhand des Wasserverbrauch errechnet werden, - steigen diese auch mit. Zu dem ersten Punkt gibt es schon Gerichtsurteile, Beispiel Leipzig und Kassel. Punkt 2 ist vor Gericht noch nie verhandelt worden. Trotz diverser Urteile handeln viele Wasserversorger gar nicht, weder werden Verbraucher aufgeklärt, noch wird eine kostenlose Umrüstung angeboten. Nur mit juristischem Druck passiert überhaupt etwas. In Düsseldorf ist nun ein erster Prozess ab 21. Januar anberaumt worden, der beide Punkte behandelt . Auch eine “Sammelklage” von 39 Verbrauchern ist in Vorbereitung, die Kläger fordern kostenlosen Umbau der Zählereinrichtungen, sowie Rückzahlungen der von ihnen zu viel gezahlten Grundgebühren, sowie den Mehrverbrauch (Nutzwasser & Abwassergebühren). Eine Gruppe Düsseldorfer Handwerksmeister haben bereits 26.000 falsch verbaute Zähler die in Gebrauch sind, ermittelt.
Warum zählen zu große Zähler falsch?
Die in Deutschland verbauten Wasserzähler sind sogenannte Flügelradzähler. Bei jeder Wasserentnahme laufen diese Zähler nach. Also auch wenn kein Wasser mehr läuft drehen diese Zähler sich bis zu 40 Sekunden langsam weiter und zählen somit einen Verbrauch der gar nicht stattfindet.
Lesen Sie hier die wie sie Ihren Wasserzähler überprüfen